Bianca Winkelmann MdL

Die Reisebranche ist stark betroffen

Bianca Winkelmann im Gespräch mit Busunternehmen Thieker

Geschlossene Grenzen, ein landesweites Verbot für touristische Reisen, kein Schulbusverkehr, der ÖPNV im reduzierten Ferienfahrplan, ausgefallene Tages - und Mehrtagesreisen: Die Corona-Pandemie stellt gerade auch die Busunternehmen vor besondere Herausforderungen. Karin und Ingo Thieker vom gleichnamigen Traditionsbetrieb in Espelkamp-Frotheim hatten deshalb stellvertretend für einige Berufskollegen aus dem Kreis Minden-Lübbecke die heimische Landtagsabgeordnete Bianca Winkelmann zu einem Austausch über die Lage ihrer Branche eingeladen.

„Von einem auf den anderen Tag standen alle Räder still“, schaute Ingo Thieker zurück. „Die Kosten liefen aber dennoch weiter“, ergänzte seine Schwester Karin Thieker. Wo es ging, hätten sie versucht, die laufenden Kosten so gering wie möglich zu halten. Aber irgendwann gelange man auch dort an seine Grenzen. Eine unbürokratische Unterstützung seien die Mittel aus der Soforthilfe gewesen und auch die Tatsache, dass das NRW-Bildungsministerium schon früh die Stornokosten für ausgefallene Klassenfahrten übernommen habe, stellte Karin Thieker positiv heraus.

Inzwischen laufen die Räder wieder begrenzt, so finden der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) und der Schülertransport wieder nach Fahrplan statt. „Die Kinder sind unglaublich diszipliniert“, lobte Karin Thieker. Für den Reiseverkehr hofft die gesamte Branche auf zeitnahe, positive Signale aus der Politik. Wie es sich dann entwickeln wird, können die Unternehmer noch nicht abschätzen. „Gruppenreisen leben davon, dass die Mitfahrer sich kennen und im Bus unterhalten können. Da verschiebt sich dann schnell der Charakter der Gruppenreise, wenn nicht der gesamte Verein mitfahren darf.“ Besonders problematisch sehen sie die unterschiedlichen Regelungen in den Bundesländern. „Wenn ich eine Fahrt nach Bayern plane und ein Bundesland auf dem Weg dorthin Busreisen noch nicht wieder erlaubt hat, wird es schwierig“, so Karin Thieker.

Den Punkt greift Bianca Winkelmann gerne auf und sieht möglichst bundeseinheitliche Regeln gerade im Bereich des Tourismus als ganz wichtig an. „Viele Kunden in Grenzregionen buchen Reisen bei Anbietern in anderen Bundesländern. Der Markt kennt in dem Bereich keine Grenzen. Ich hoffe deshalb auch, dass der Bund seinen vorsichtigen Ankündigungen Taten folgen lässt und es zu einem Programm für die Busunternehmen kommt. Die Busreise ist und bleibt eine der umweltfreundlichsten Arten zu reisen und das ist ein Grund mehr, warum Unterstützung hier nötig ist.“

Die Lockerungen der vergangenen Tage sieht die CDU-Landespolitikerin als einen wesentlichen Gratmesser für die kommenden Wochen: „Die jüngsten Öffnungen sind ein Lackmustest. Wenn es in diesem Zuge zu keinen deutlich höheren Infektionszahlen kommt, spricht aus meiner Sicht wenig dagegen, die Reisebranche schneller wieder ans Laufen zu bringen. Die Unternehmen sind vorbereitet und haben gute Ideen, um das Infektionsrisiko niedrig zu halten. Das hat mir der Besuch im Unternehmen Thieker ganz deutlich gezeigt.“

„Wir wollen und werden noch nicht kapitulieren und auch wenn die jetzige Situation weiter anhält, haben wir Verständnis dafür, aber das mittelständische Busgewerbe benötigt dringend passgenaue Soforthilfen und eine Zukunftsperspektive“ sagte Karin Thieker.